Herbstzeit ist Metzgete-Zeit. Auch dieses Jahr strömen Gnagi-Liebhaberinnen und Blutwurst-Aficionados wieder in währschafte Landbeizen und hippe Szenekneipen, wo das beliebte Gericht gleichermassen auf den Tisch kommt. Stehen die heutigen Metzgeten für Traditionsbewusstsein oder zeitgeistige Ernährungstrends, so bildeten früher die Hausschlachtungen und anschliessenden Festessen einen selbstverständlichen Fixpunkt im bäuerlichen Jahreslauf.
Anhand ausgewählter historischer Dokumente führt die Präsentation durch fünf Jahrhunderte Kulturgeschichte der Metzgete in Zürich. In unseren Vitrinen servieren wir ein üppiges Wurstmahl aus staatlichen Metzgete-Verboten, korrupten Schulmeistern, Wirtshausschlägereien, «Bluthunden», Wurstbettelliedern und Trunkenheit am Steuer – kurz: ein Schlachtplatten-Panorama der Geschichte Zürichs.
Zum Referenten: Dr. phil. Tobias Scheidegger arbeitet an der Zentralbibliothek Zürich, Abteilung Turicensia, mit Fokus Vermittlung. Er hat Volkskunde und Geschichte in Basel und Zürich studiert und war anschliessend Assistent und Oberassistent am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt – bitte melden Sie sich an.
Im Lesesaal Spezialsammlungen, 2. OG
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